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Three Sisters: Ein starkes Indiz für die Sintflut in Australien

von
übersetzt von Markus Blietz

Ein Artikel in der Zeitschrift The Australian Skeptics hat versucht, die kreationistische Aussage zu widerlegen, dass die Three Sisters (Drei Schwestern) während der Sintflut zur Zeit Noahs entstanden sind. Diese beeindruckenden Felsen sind eine beliebte Touristenattraktion in der Nähe von Sydney, Australien. Statt die Argumentation zu widerlegen, stellt sich aber heraus, dass der Skeptics-Artikel die Argumentation der Kreationisten untermauert. Zum Beispiel erkennt der Artikel stillschweigend an, dass keine der bisher vorgeschlagenen geologischen Bedingungen praktikabel sind, und zwar einfach deswegen, weil der Autor nicht einmal versucht, eine von ihnen zu verteidigen. Das neue, bisher unveröffentlichte Modell, das stattdessen angeboten wird, weist eine schlechtere Übereinstimmung mit den geologischen Indizien auf. Auch ist Kohlenstoff-14 (14C) in Holz immer noch ein Beweis dafür, dass die geologischen Schichten jung sind, weil die „Erklärung“, dass das Holz stattdessen eine Eisenkonkretion sei, unhaltbar ist. Der Artikel unternimmt nichts, die starken Indizien, die sich aus den Landschaftsformen ergeben, zu widerlegen. Die kreationistische Argumentation stützt sich nicht auf ein oder zwei spekulative Ähnlichkeiten, sondern auf eine ganze Reihe von konsistenten Indizien, die sich wunderbar mit der Abfolge der Ereignisse bei der Sintflut in Verbindung bringen lassen. Der Artikel in The Australien Skeptics trägt nicht dazu bei, die Argumente der Kreationisten zu entkräften, sondern viel, sie zu bestätigen.


Kreationisten haben die Aussage gemacht, dass die Geologie der australischen Three Sisters zwingende Beweise für die globale Sintflut zur Zeit Noahs liefert,1 eine Behauptung, die ein in der Zeitschrift The Australien Sceptics erschienener Artikel zu widerlegen versuchte.2 The Australien Skeptics ist keine geologische Fachzeitschrift mit wissenschaftlichem Begutachtungsprozess und gibt auch nicht vor, eine solche zu sein. Allerdings hat ein Geologe den Artikel geschrieben und er ist nun im Internet verfügbar, so dass hier eine Antwort auf die Kritikpunkte gegeben wird.

Bevor wir aber die geologischen Indizien betrachten, müssen wir erst einige nebensächliche Dinge aus dem Weg räumen.

Klar Schiff machen

Der Autor des Artikels schien empört darüber zu sein, dass Kreationisten versuchen, Wissenschaft und Religion zu vermischen. Dieses Gefühl der Empörung kam in der Überschrift „Kreationist verheiratet sich mit drei Schwestern“ und den folgenden eröffnenden Worten zum Ausdruck:

„Der Kreationist Dr. Tasman Walker … hat versucht, die geologische Formation, die die Three Sisters bilden, … mit seinen religiösen Überzeugungen zu verheiraten, dass die Geologie der Erde das Ergebnis der Sintflut zur Zeit von Noah sei.“

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Abbildung 1. Ein alluviales Delta. Ein Bach oder Fluss lagert das Schwemmland (Kies, Sand, Schluff, Ton und organisches Material) auf einem Talboden ab, wenn er aus einem steilen, engen Canyon austritt (nach Stanistreet und McCarthy).21 Beachten Sie die vertikale Übertreibung in der Skizze um einen Faktor 300.

Dies ist die klassische Religion-gegen-Wissenschaft-Taktik, die regelmäßig eingesetzt wird, um kreationistischen Argumenten Aus­zu­wei­chen. Die Wissenschaft auf diese Weise zu definieren, disqualifiziert die biblische Weltanschauung von vornherein und weist wissenschaftliche Argumente ab, ohne auf sie einzugehen. Wir alle sind skeptisch, wenn Regierungen gegnerische politische Parteien verbieten. Und wir sollten skeptisch gegenüber Skeptikern sein, die behaupten, dass es in dieser Debatte nur um Wissenschaft gehe – nämlich das objektive Betrachten alternativer Hypothesen und das Abwägen der Indizien.

Skeptiker sind schnell dabei, Kreationisten zu beschuldigen, voreingenommen zu sein, wollen aber selbst nicht zugeben, dass auch sie voreingenommen sind. Der Konflikt besteht zwischen dem christlichen Glauben, dem der Westen seine Wertvorstellungen und sein geistiges Erbe verdankt, und der neuen Religion des säkularen Humanismus. Einfach ausgedrückt: Die eine Seite akzeptiert die Bibel als autoritativ, die andere nicht.

Der Artikel in „The Australian Skeptics“ offenbart seine antibiblischen Vorurteile an mehreren Stellen. Zum Beispiel argumentiert der Autor: „Man muss sich nicht auf eine magisch hervorgerufene weltweite Flut berufen, um die Verteilung der Sedimente zu erklären.“ An anderer Stelle sagt er: „Es gibt keinen Grund, sich auf eine weltweite Flut zu berufen.“

Mit anderen Worten: Es gibt eine hartnäckige Weigerung, das biblische Weltbild auch nur als Möglichkeit anzuerkennen. Eine offene wissenschaftliche Untersuchung würde hingegen bereitwillig über die Frage nachdenken: „Wenn es wirklich eine weltweite Flut gegeben hat, so wie es in der Bibel steht, welche Indizien würden wir dann erwarten zu finden?“

Eine beliebte politische Taktik ist es, die Glaubwürdigkeit des Gegenübers anzugreifen. Der Artikel in The Australien Skeptics tut genau das.

„Dr. Walker versucht, sein Publikum mit großen Zahlen zu beeindrucken.“ „Er hat sich nicht die Mühe gemacht, zu recherchieren.“ „Dr. Walker, wie alle Kreationisten, scheint sich der Ungereimtheiten innerhalb seiner eigenen Schriften nicht bewusst zu sein.“ „Dr. Walker fährt dann mit seinen Angriffen auf die Wissenschaft fort.“

Schon der Untertitel des Artikels behauptet, dass „Kreationisten nicht wissen, in welchem Bett sie sich befinden“, was unter anderem impliziert, dass Kreationisten keine Ahnung von Geologie haben. Der Artikel offenbart jedoch das Gegenteil. Er sagt, dass die Three Sisters „Teil der Gesteinsformation sind, die als Hawkesbury Sandstein bekannt ist“. Dem ist nicht so. Die Three Sisters sind Aufschlüsse des Banks Wall Sandsteins, der Teil der Narrabeen-Gruppe ist.3 Der kreationistische Artikel beschreibt den Hawkesbury Sandstein immer „über“ den Three Sisters „liegend“.1 Der Autor des Artikels in The Australien Skeptics hat also die Stratigraphie durcheinandergebracht, nicht der Kreationist.

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Abbildung 2. Das Kosi Flussdelta im nördlichen Indien (nach Singh et al., Literaturangabe 10).

Ein Leser wies in einem Brief auf diesen Fehler hin:

„Diese falsche Aussage erscheint nicht in Walkers Website-Artikel, wo er (Walker) korrekt (mehrmals) von `… dem darüber liegenden Hawkesbury-Sandstein spricht.´“4

In dem Brief heißt es weiter: „Lassen Sie nicht zu, dass unser Enthusiasmus … dazu führt, die Fakten der bekannten Geologie falsch darzustellen.“

Der Zweck dieses Enthusiasmus ist es angeblich, „die offensichtlich absurde `Geologie´4 der Kreationisten bei jeder Gelegenheit zu demolieren“, was nicht nach einem sorgfältigen, unvoreingenommenen wissenschaftlichen Umgang mit den Daten klingt.

Der Skeptics-Artikel greift in ähnlicher Weise die Glaubwürdigkeit der Bibel an und bezeichnet die Sintflut als eine „eine magisch hervorgerufene weltweite Flut“ und als „Märchen“. Wir sollten nicht zulassen, dass diese Angriffe auf die Glaubwürdigkeit uns davon ablenken, die Indizien richtig abzuwägen.

Schauen wir uns also die geologischen Indizien an und wie sie interpretiert werden.

Indizien für eine Katastrophe

Wie der kreationistische Artikel erklärte, deuten die immense Größe und die räumliche Ausdehnung der geologischen Formationen, zu denen die Three Sisters gehören, auf eine ungewöhnliche Ablagerungssituation in der Vergangenheit hin. Außerdem bedeutet die allgegenwärtige Querschichtung in den Sandsteinschichten, die in den Einschnitten und Klippen rund um Sydney sichtbar ist, dass die Ablagerung durch schnell fließendes, tiefes Wasser erfolgte.

Jeder Tourist kann diese geologischen Merkmale erkennen. Dennoch bemühen sich seit 150 Jahren Geologen, diesen Schichten Ablagerungsbedingungen zuzuordnen, die auf normalen, alltäglichen geologischen Umgebungen basieren. Die aktuelleren Vorschläge tendieren dabei zum Exotischen und haben einen ausgeprägt katastrophistischen Beigeschmack. Eine solche Entwicklung überrascht Kreationisten nicht, denn die geologischen Merkmale sind eben genau so beschaffen, wie wir sie für die in der Bibel beschriebene globale Sintflutkatastrophe erwarten.

Katastrophe? Welche Katastrophe?

Der Skeptics-Artikel versucht, den zwangsläufigen Schlussfolgerungen der großflächigen Ablagerung aus dem Weg zu gehen, indem er sich zunächst darüber lustig macht. „Lassen Sie sich von großen Dingen beeindrucken.“ „Dr. Walker versucht, sein Publikum mit großen Zahlen zu beeindrucken.“ Dann suggeriert der Autor, dass großräumige Ablagerungen leicht zu erklären seien. Es scheint aber, dass er sich nicht die Mühe gemacht hat, moderne Umgebungen zu erforschen, die Geologen als ähnlich zu denen betrachten würden, die den Hawkesbury-Sandstein hervorgebracht haben. Der Artikel schlägt dann vor, dass das gewaltige Ausmaß des Hawkesbury-Sandsteins leicht durch ein strömungsdominiertes Flussdelta zu erklären sei (Abbildung 1).

Dies ist ein interessanter Vorschlag, denn es ist das erste Mal, dass jemand ein strömungsdominiertes Flussdelta als modernes Analogon zum Hawkesbury-Sandstein vorschlägt. Im Laufe der Jahre haben Geologen schon viele verschiedene Ablagerungsumgebungen vorgeschlagen, aber diese sind nacheinander alle in Ungnade gefallen:5

  • Marin (1844)
  • Teilweise vergletschert (1880)
  • Äolisch (Wind) (1883)
  • Äolisch und Lakustrin (See) (1883)
  • Süßwassersee (1920)
  • Fluvial (Fluss) (1964)
  • Marines Gezeitendelta (1969)
  • Verzweigtes Schwemmland (1975, 1980, 1983)
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Abbildung 3. Das Kosi-Delta ist geographisch sehr ausgedehnt, aber bei weitem nicht so groß wie das Sydney-Becken (Basin) (nach Singh et al., Literaturangabe 10, Abb. 1, und Jones und Clark, Literaturangabe 3, S. 9).

Kein Geologe hat bisher ein strömungsdominiertes Flussdelta vorgeschlagen. Ich frage mich, ob der Autor des Skeptics-Artikels auch behaupten würde, dass diese Geologen sich „nicht die Mühe gemacht haben, tatsächliche moderne Umgebungen genauer zu erforschen“.

Diese Liste der sich ständig ändernden Interpretationen der paläologischen Bedingungen untermauert den Standpunkt der Kreationisten. Der Hawkesbury-Sandstein fordert die Mainstream-Philosophie der Geologie heraus, dass nämlich die Gegenwart der Schlüssel zur Vergangenheit sei. Das ist natürlich der Grund, warum Dr. Patrick Connaghan von der School of Earth Sciences an der Macquarie University vorschlug, dass die Ablagerung durch massive Mengen von Gletschersee-Wasser erfolgte. Er stellte sich vor, dass diese periodisch durch Eisdämme brachen, die sehr viel Flutwasser im alten Napperby-See im Norden zurückstauten.6

Interessanterweise unterließ es der Autor des Skeptics-Artikels, Dr. Conagahans Modell zu untersuchen, indem er sagte: „Ich habe mir den Zeitungsartikel nicht angesehen.“ Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Kreationisten nicht die einzigen Geologen sind, die erkennen, dass die Indizien auf eine großflächige Wasserkatastrophe hindeuten.

Indem der Autor des Skeptics-Artikels ein strömungsdominiertes Flussdelta als Ablagerungsumgebung vorschlägt, erkennt er effektiv an, dass keine der zuvor vorgeschlagenen Umgebungen zufriedenstellend ist. Ich stimme zu. Aber ich bezweifle, dass viele Geologen auch dieses neue Ablagerungsmodell annehmen würden. Lassen Sie uns sehen, warum.

Der Skeptics-Artikel bezieht sich auf das Kosi-Delta als das größte, gut untersuchte strömungsdominierte Flussdelta der Welt. Dieses Delta befindet sich in Indien, am Kosi-Fluss, der in den Ausläufern des Himalaya entspringt (Abbildung 2). Viele Merkmale dieses Beispiels stimmen nicht mit den Eigenschaften des Hawkesbury-Sandstein überein:

  • Obwohl das Kosi-Delta eine große Fläche bedeckt, ist es doch nicht so ausgedehnt wie die Sedimente im Sydney-Becken (Basin) (Abbildung 3).7,8 Wenn das größte moderne Delta nicht groß genug ist,9 wie kann da jemand behaupten, dass die Erklärung der enormen Größe „kein Problem“ ist?
  • Das Kosi-Delta ist nicht begrenzt, während das Sydney-Becken zwischen dem Lachlan- und dem Neuengland-Faltengürtel (New England Fold Belt) eingeschlossen ist. Das bedeutet, dass das Kosi-Delta an seinem Ursprungsort, wo der Kosi-Fluss aus dem Himalaya austritt, am dicksten ist und an seinen Rändern immer dünner wird, bis hin zum völligen Verschwinden.10 Im Gegensatz dazu haben die Sedimente des Sydney-Beckens eine gleichmäßige Mächtigkeit entlang der Länge und Breite des Beckens (Abb. 4).11
  • Da das Sydney-Becken begrenzt ist, enthält es Sedimentablagerungen, die nur näherungsweise parallel verlaufen. Diese sind bis zu 5.000 m mächtig.12 Die maximale Mächtigkeit des Kosi-Deltas beträgt hingegen nur 100 m an seinem Ursprungsort, d. h. weniger als 2 % der Mächtigkeit des Sydney-Beckens, und wird an seinen Rändern immer dünner (Abb. 4).10
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Abbildung 4. Die Dicke und Form des Kosi-Deltas unterscheidet sich deutlich von den Sedimenten des Sydney-Beckens. Der Querschnitt des Sydney-Beckens verläuft parallel zur Küste über die Mündung des Beckens entlang einer SSW-NNO-Linie (entnommen aus der Sydney-Karte 1:250.000, Literaturangabe 11, kombiniert mit Jones und Clark, Literaturangabe 3, S. 9). Der Querschnitt des Kosi-Deltas verläuft im breitesten Teil des Deltas quer durch Supaul und Purnea (interpretiert aus Singh et al., Literaturangabe 10, Abb. 1 und Abb. 3, wobei zu beachten ist, dass der Längsschnitt ihrer Abb. 3 entlang des Kosi-Flusses zum Rand des Deltas hin verläuft)
  • Die vorherrschende Korngröße des Sediments nimmt entlang der Länge des Kosi-Deltas von Kies über Sand bis hin zu Schlamm ab,7,10 aber die Korngröße des Hawkesbury-Sandsteins ist über sein ganzes Gebiet relativ konstant.3
  • Das Kosi-Delta hat nur einen einzigen aktiven Flusskanal, der sich in 230 Jahren langsam innerhalb des Deltas bewegt hat.7,10 Neueste geologische Interpretationen beschreiben den Hawkesbury-Sandstein hingegen als ein verzweigtes Schwemmland (Abbildung 5), das viele aktive Kanäle hat, die Sediment über das Gebiet ablagerten.3
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    Abbildung 5. Ein verzweigter Fluss sieht aus wie ein kompliziertes Geflecht und bildet ein Gewirr von Wasserwegen, Inseln und Sandbänken, wenn er sich in eine Vielzahl von Kanälen aufteilt, die sich gabeln und wieder vereinigen. Reichliche Sedimentfracht und variabler Abfluss sorgen für die Bedingungen, unter denen sich verzweigte Flüsse entwickeln. Dieses Foto wurde 1986 in Leslie Hills, North Canterbury, Neuseeland, aufgenommen.
  • Altarmseen (Billabongs) (Abbildung 6) charakterisieren das Kosi-Delta7, aber nicht den Hawkesbury-Sandstein.3
  • Außerhalb des aktiven Flusskanals des Kosi-Deltas würden Bo­den­bil­dung und intensive Bioturbation13 dominieren, wenn das Gebiet nicht so intensiv kultiviert wäre.7 Paläosole (alte Bodenhorizonte) und bioturbierte Sedimente sind hingegen nicht charakteristisch für den Hawkesbury-Sandstein.3
  • Feuchtigkeitsliebende Pflanzen besiedeln verlassene Kanäle und Seen im Kosi-Delta7; der Hawkesbury-Sandstein hat keine solchen bewachsenen Horizonte.3

Das Kosi-Delta mag flächenmäßig fast mit dem Hawkesbury-Sandstein vergleichbar sein, aber es ist winzig im Vergleich zu anderen ähnlichen Formationen, wie z. B. denen, die das Great Artesian Basin (Großes Artesisches Becken) bilden, das das Sydney-Becken im Norden überlagert (Abbildung 7).14 Eine dieser Formationen, der Precipice-Sandstein, ist 200 m mächtig, reichlich kreuzgebettet und wird als „hochenergetisches verzweigtes Strömungssystem“ beschrieben – sehr ähnlich dem Hawkesbury-Sandstein.15,16

Inkonsistenzen?

Der Skeptics-Autor verwendet eine weitere Taktik, um zu versuchen, das kreationistische Argument der großskaligen Sedimentation zu neutralisieren. Er behauptet, dass ich in der Art und Weise, wie ich den Maßstab zur Klassifizierung von Gesteinen verwendet habe, inkonsequent sei. Insbesondere wirft er mir vor, dass ich zwar argumentierte, dass der Hawkesbury-Sandstein aufgrund seines großen Ausmaßes eine Sintflutablagerung ist, dass ich aber zuvor argumentiert hätte, dass das viel größere Karumba-Becken erst nach der Sintflut entstanden sei. Eine solche Position wäre in der Tat widersprüchlich – aber ich habe nie behauptet, dass das Karumba-Becken nach der Sintflut entstanden ist!

Der Autor bezieht sich auf einen Brief, den ich an The Australian Geologist schrieb,17 in dem die berühmten Riversleigh-Fossilien in Queensland erwähnt wurden. Diese Fossilien sind charakteristisch für die heutige australische Fauna, und so sind sie mit ziemlicher Sicherheit nach der Sintflut entstanden, nachdem die Landtiere aus dem Mittleren Osten nach Australien eingewandert sind. Aber sie sind in den Kalksteinen des Karumba-Beckens zu finden, und nach der Größe und relativen Lage zu urteilen, ist das Becken wahrscheinlich spätsintflutlichen Ursprungs. Nachsintflutliche Wirbeltiere in einer Sintflut-Lagerstätte einzuschließen, erscheint problematisch.

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Abbildung 6. An den Biegungen von mäandrierenden Flüssen gelegen, bilden sich Altarme, wenn der Fluss seinen Lauf umgeht. Der Schlamm füllt die Enden schnell auf und bildet ein bogenförmiges, stehendes Gewässer.

Das scheinbare Problem lässt sich jedoch leicht lösen, wenn wir den Kontext der Fossilablagerungen untersuchen.18 Ich erklärte dies in meinem Brief an The Australian Geologist: „Die Fossilien im Kalkstein sind tatsächlich in Linsen [linsenförmige Sedimente oder Mi­ne­ra­li­en­ab­la­ge­run­gen; Anm. d. Übers.] enthalten, die einst Höhlen und Tümpel waren, die sich erst lange nach der Ablagerung des Kalksteins gebildet haben.“ Nachdem der Kalkstein abgelagert wurde, haben ihn also Flusskanäle, Höhlen, Tümpel und unterirdische Gänge zerschnitten. Die tierischen Überreste wurden in diesen Hohlräumen eingeschlossen und versteinerten. Mit anderen Worten, die Linsen sind nach der Sintflut entstanden, nicht der Kalkstein des Karumba-Beckens, der eine Sintflutablagerung ist.

14C in Eisenkonkretionen?

Der Skeptics-Artikel versucht auch, die Bedeutung einer 14C-Analyse von Holz aus dem Hawkesbury-Sandstein zu ignorieren.19 Diese ergab ein Alter von 33.720 ± 430 Jahren und lieferte einen objektiven, experimentellen Beweis dafür, dass der Sandstein nur Tausende von Jahren alt ist, nicht 225-230 Millionen Jahre, wie konventionell angegeben.

Obwohl die 14C-Analyse von einem seriösen, kommerziellen Labor durchgeführt wurde, behauptete der Skeptics-Artikel, dass „die Probe eher wie eine Eisenkonkretion als wie ein Stück Holz aussah“. Es mutet seltsam an, dass ein erfahrenes 14C-Datierungslabor Kohlenstoff in einer Eisenkonkretion vermelden würde.

Der Skeptics-Artikel behauptet darüber hinaus, das 14C-Ergebnis „konnte leicht durch Grundwasser verunreinigt worden sein“. Der Autor ignoriert aber die zugehörige 13C-Analyse, die nicht mit einer Verunreinigung des Holzes durch Grundwasser vereinbar ist.

Diese Art von Argumenten über die 14C-Analyse zeigt einfach, was Kreationisten schon oft gesagt haben: Geologen akzeptieren radioaktiv bestimmte Altersangaben nur dann, wenn sie mit dem übereinstimmen, was sie für das richtige Alter halten.

Zerbrochene Bäume sind konsistente Indizien

Der Skeptics-Artikel versucht, die offensichtlichen Beweise für die Katastrophe durch zerbrochene Baumstämme, die vertikal in Sandstein Aufschlüssen zu sehen sind, abzutun. Der Autor schreibt: „Überschwemmungen sind in modernen Flusssystemen gut bekannt. Es gibt keinen Grund, sich auf eine weltweite Flut zu berufen, um Baumstämme in fluvial abgelagerten Sedimentgesteinen zu erklären.“

Die vertikalen Baumstämme sind jedoch mindestens 3 m lang und innerhalb von nur ein oder zwei Schichten einer großflächigen Sandsteinformation eingeschlossen. Diese Merkmale deuten auf ausgedehnte und schnelle Wasserströmungen hin. Im Kosi-Delta gibt es keine ähnlichen Baumstämme, die senkrecht stehen und nur darauf warten, von sich allmählich ansammelndem Sediment begraben zu werden. Ebenso wenig ragen große Baumstämme in der Regel senkrecht aus den Schichten von verzweigten Flusslandschaften heraus. Trotz des Versuchs des Autors, die Beweise wegzuwischen, ist es also nicht möglich, die vertikalen Bäume innerhalb dicker, quer gelagerter Schichten als Indiz für eine Katastrophe so einfach abzutun.

Keine Erwähnung von schneller Erosion

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Abbildung 7. Die Sedimente, aus denen das Great Artesian Basin besteht, das das Sydney-Becken im Norden überlagert, bedecken eine viel größere Fläche. Wenn ein strömungsdominiertes Delta nicht ausreicht, um das Sydney-Becken zu erklären, reicht es noch viel weniger aus im Fall des Great Artesian Basin, das geologische Formationen enthält, die dem Hawkesbury-Sandstein ähnlich sind.

Die Landschaftsformen liefern weitere Beweise, die mit der Entstehung der Three Sisters während der Sintflut übereinstimmen. Der kreationistische Artikel diskutiert diese Landschaftsformen, aber der Skeptics-Artikel spricht sie nicht einmal an. Grob gesprochen besteht die Landschaft in den Blue Mountains aus einem angehobenen Plateau, das anschließend in breite Täler mit steilen Klippen zerschnitten wurde – ein Schema, das sich leicht aus dem biblischen Modell ableiten lässt.

Die Hochebenen stellen eine riesige Planationsfläche dar, die während der zweiten Hälfte der Sintflut flach abrasiert wurde, als die zurückweichenden Fluten in ausgedehnten Ebenen vom Kontinent abflossen. Die Steilhänge und großen Täler erodierten später in der Sintflut, als das Wasservolumen abnahm und die Flüsse auf große Kanäle beschränkt wurden. Die Flüsse und Wasserfälle, die heute die Täler prägen, sind winzig im Vergleich zu den Wassermassen, die während der Sintflut die Landschaft zerschnitten. Nicht zur Landschaft passende Flüsse sind auf der ganzen Welt die Norm; wir würden aber solche passenden Flüsse erwarten, wenn Millionen von Jahren zur Verfügung gestanden hätten, um die Flussläufe auszubilden.

Es ist interessant, dass Darwin, als er 1844 Australien besuchte, die Idee, dass Flüsse die Schluchten eingeschnitten haben sollen, für „absurd“ hielt.20 Er schlug daher vor, dass der Hauptverursacher der Erosion ein sich zurückziehendes Meer gewesen sein musste – bemerkenswert ähnlich wie die Position der Kreationisten.

Schlussfolgerung

Der Artikel in The Australien Skeptics hat die Behauptung der Kreationisten nicht widerlegt, dass die Three Sisters zwingende Beweise für die Sintflut zur Zeit Noahs liefern.

Die Ablagerungsmerkmale der Sedimente unterscheiden sich von jeder Ablagerungsumgebung, die wir heute auf der Erde sehen, einschließlich des Vorschlags des Autors für ein strömungsdominiertes Schwemmdelta. Die Tatsache, dass der Autor ein neues, bisher unveröffentlichtes Modell vorschlug, anstatt zu versuchen, eines der bestehenden zu verteidigen, deutet darauf hin, dass er glaubt, dass keines davon geeignet ist, die Geologie zu erklären.

Somit bleibt die kreationistische Behauptung bestehen, dass die geologischen Merkmale von Three Sisters mit der globalen Sintflutkatastrophe übereinstimmen. Diese Merkmale beinhalten:

  • die geographische Ausdehnung der Sedimentablagerungen
  • die Mächtigkeit der Sedimentablagerungen
  • die Form der Sedimentablagerungen
  • das allgegenwärtige Vorhandensein von dicken, quer gelagerten Schichten in den Sedimenten
  • das Fehlen von bewachsenen Bodenhorizonten in den Schichten
  • das Vorhandensein von zerbrochenen Baumstümpfen, die senkrecht in dick gelagerten Schichten stehen
  • das Vorhandensein von 14C in Holz, das in den Sedimenten eingeschlossen ist
  • die Landschaftsformen, wie die ausgedehnten Plateaus und die breiten, tiefen und steilen Täler.

Die Argumentation für die Entstehung der Three Sisters während der Sintflut ist stark. Sie stützt sich nicht auf eine oder zwei spekulative Ähnlichkeiten, sondern auf eine ganze Reihe von konsistenten Indizien, die sich wunderbar in die Abfolge der Ereignisse der globalen Sintflutkatastrophe einfügen.

Literaturangaben und Anmerkungen

  1. Walker, T., Three Sisters: Ein Beweis für die Sintflut, Creation 25(2):38–42, 2003. Zurück zum Text.
  2. Blake, P., Creationist weds Three Sisters: evidence that creationists don’t know which bed they are in, the Skeptic 24(1):49–51, 2004. Zurück zum Text.
  3. Jones, D.C. and Clark, N.R. (Eds.), Geology of the Penrith 1:100,000 Sheet 9030, New South Wales Geological Survey, Sydney, p. 10, 1991. Zurück zum Text.
  4. Bembrick, C., Three Sisters defamed, the Skeptic 24(2):67, 2004. Zurück zum Text.
  5. Jones and Clark, ref. 3, p. 14. Zurück zum Text.
  6. Woodford, J., Rock doctor catches up with our prehistoric surf, The Sydney Morning Herald, p. 2, 30 April 1994. Zurück zum Text.
  7. Collinson, J.D., Alluvial sediments; in: Reading, H.G., Sedimentary Environments: Processes, Facies and Stratigraphy (3rd ed.), Blackwell Science, Oxford, UK, p. 60, 1996. Zurück zum Text.
  8. Jones and Clark, ref. 3, p. 14–15. Zurück zum Text.
  9. Das Kosi-Delta ist das größte strömungsdominierte Delta einer Klasse von Deltas, die subaerial - d. h. an Land und der Luft ausgesetzt - abgelagert werden. Noch viel größere Deltas werden nur unter Wasser jenseits des Randes des Kontinentalschelfs an den Mündungen der großen Flüsse der Erde abgelagert; das größte ist das Indus-Tiefseedelta. Diese Deltas haben einen anderen Charakter und sind noch weniger mit dem Hawkesbury Sandstein vergleichbar. Zurück zum Text.
  10. Singh, H., Parkash, B. and Gohain, K., Facies analysis of the Kosi megafan deposits, Sedimentary Geology 85:87–113, 1993. Zurück zum Text.
  11. Sydney 1:255,000 Geological Map Series, 3rd ed., 1966. Zurück zum Text.
  12. The Sydney Basin, Australian Museum, www​.amonline​.net​.au​/geoscience​/earth​/sydbasin​.htm, 6 June 2004. Zurück zum Text.
  13. Bioturbation ist die Durchwühlung von Sediment durch Organismen wie Würmer oder Ameisen. Normalerweise zerstört die Bioturbation jegliche Schichtung oder Struktur im Sediment. Zurück zum Text.
  14. Der kreationistische Artikel über die Three Sisters (Literaturangabe 1) beschreibt das kurz. Zurück zum Text.
  15. Day, R.W., Whitaker, W.G., Murray, C.G., Wilson, I.H. and Grimes, K.G., Queensland Geology: A companion volume to the 1:2,500,000 scale geological map, (1975), Geological Survey of Queensland, Publication 383, Brisbane, p. 127, 1983. Zurück zum Text.
  16. Walker, T., Das Große Artesische Becken Australiens (The Great Artesian Basin, Australia), Journal of Creation 10(3):379–390, 1996. Zurück zum Text.
  17. Walker, T., Geology and the Bible—an answer, The Australian Geologist 110, p. 8, 31 March 1999. Zurück zum Text.
  18. Archer, M., Hand, S.J. and Godthelp, H., Riversleigh, Reed Books, Sydney pp. 44–53, 1991. Zurück zum Text.
  19. Snelling, A.A., Ein Datierungsdilemma: Fossiles Holz in „altem“ Sandstein! (Dating dilemma: fossil wood in ‘ancient’ sandstone), Creation 21(3):39–41, 1999. Zurück zum Text.
  20. Jones and Clark, ref. 3, p. 104. Zurück zum Text.
  21. Stanistreet, I.G. and McCarthy, T.S., The Okavango Fan and the classification of subaerial fan systems, Sedimentary Geology 85:115–133, 1993. Zurück zum Text.